Wer kennt es nicht? Das Weihnachtsfest ist vorbei, aber in Küche und Speisekammer lauern noch jede Menge Köstlichkeiten. Da ist die Versuchung groß, morgens ein paar Plätzchen zu frühstücken, mittags zum Dessert die übriggebliebene Mousse au Chocolat zu löffeln und sich abends noch ein bisschen Christstollen und Glühwein zu gönnen. In dieser Zeit des Jahres sind bequeme Jogginghosen einfach unsere besten Freunde.
Viele reden sich ein, dass das eben zu Weihnachten dazugehört. Und nehmen sich ganz fest vor, ab dem 1. Januar wieder ganz diszipliniert den Schoko-Weihnachtsmännern abzuschwören. Klingt vernünftig – ist es aber nicht. Denn dieses Alles-oder-Nichts-Denken verschlechtert unweigerlich deine Beziehung zum Essen und endet nicht selten in einem Teufelskreis: Erst schränkst du dich beim Essen stark ein, und schlägst dann aus Frust wieder über die Stränge.
Aber wie können wir nein sagen, wenn Nachbarn, Freunde oder Familienmitglieder mit selbstgebackenen Vanillekipferln, Zimtsternen oder Lebkuchen vor der Tür stehen? Oder wenn sich Kunden oder Patienten mit Pralinen oder anderen Süßigkeiten bedanken?
Was sollen wir nur mit dem Berg aus süßen Verführungen tun, der sich nach Weihnachten vor uns auftürmt? Vor allem jetzt, da viele von uns im Homeoffice arbeiten und nicht mal eben einen Plätzchenteller im Büro unters Volk bringen können?
Was also tun mit Mamas Marzipanwölkchen oder Tante Lisbeths Lebkuchen? Etwa Endstation Biomüll? Bloß nicht! Wir verraten dir hier vier Strategien, mit denen du übriggebliebene Leckereien genießen kannst, ohne deine gesundheitlichen Ziele über den Haufen zu werfen. Besser noch: Du wirst dabei ein gesünderes Verhältnis zum Essen entwickeln.
1. Portionieren
Hast du erst kürzlich damit begonnen, deine Essgewohnheiten zu verbessern und maßvoller zu genießen? Oder fällt es dir eher schwer, die richtige Portionsgröße zu finden? Die Lösung: Portioniere deine Süßigkeiten. Das ist die Gelegenheit, endlich einmal all deine kleinen Tupperdosen oder wiederverschließbaren Gefrierbeutel zum Einsatz zu bringen. Fülle sie zum Beispiel mit zwei oder drei Plätzchen, einem kleinen Stück Christstollen oder drei Esslöffeln Tiramisu. Und wenn du dann Lust auf etwas Süßes bekommst, kannst du dir einfach eine vorbereitete Portion nehmen und weißt genau, was du dabei isst. Genieße jeden einzelnen Bissen ganz langsam und bewusst. Nimm anschließend wahr, wie gut es sich anfühlt, den Süßhunger gestillt zu haben. Leckereien sollten immer ohne schlechtes Gewissen genossen werden.
2. Wiederverwerten und verschenken
Keine Lust mehr auf Schoko-Nikoläuse und Plätzchen? Dann werde kreativ (oder google dich schlau) und zaubere daraus etwas Neues. Aus geschmolzenen Nikoläusen kannst du Schokokuchen, Brownies oder Muffins backen, die sich wunderbar als Mitbringsel zur Silvesterparty oder als Neujahrspräsent für die Nachbarn eignen. Und Plätzchen können ganz einfach in einem Kuchen, Granatsplitter oder cremigen Dessert verwertet werden. Im Internet findest du jede Menge Anregungen.
3. Einfrieren
Wer sagt denn, dass man Plätzchen nur zu Weihnachten essen darf? Du kannst Stollen, Kekse, Tiramisu oder Mousse au Chocolat tatsächlich problemlos einfrieren. Am allerbesten wieder in kleinen Portionen. (Dein Schatz wird garantiert begeistert sein, wenn sich die Tupperdosen-Schublade endlich wieder problemlos schließen lässt.)
4. Sich der Versuchung bewusst aussetzen
Betrachtest du bestimmte Lebensmittel als Trigger, die du niemals im Haus haben darfst, weil du dich bei ihnen einfach nicht beherrschen kannst? Viele Abnehmprogramme empfehlen dir, diese Trigger einfach komplett aus deinem Leben zu verbannen. Aber mal ganz ehrlich: Das ist auf Dauer einfach nicht durchführbar.
Bei Noom gibt es keine „guten“ oder „schlechten“ Nahrungsmittel. Denn wir wissen, dass dieses Schwarz-Weiß-Denken eine kognitive Verzerrung ist. Und diese führt in den allermeisten Fällen zu einer einschränkenden Denkweise und einer ungesunden und auf Dauer nicht haltbaren Beziehung zum Essen. Je mehr du dir eine bestimme Art von Essen verbietest, desto größer werden deine Gelüste darauf – und je wahrscheinlicher ist es, dass du letztendlich „einknickst“ und viel zu viel davon isst. Also genau das tust, was du eigentlich verhindern wolltest.
Eine bessere Methode? Mach Expositions- oder Konfrontationstraining. Das bedeutet, dass du diese „Trigger“ bewusst im Haus aufbewahrst und lernst, mit ihnen zu leben. Oder vielmehr: sie in Maßen zu genießen. Es ist wesentlich besser, wenn du dir ab und an ein Stück Apfelstrudel als Dessert gönnst, anstatt es dir monatelang zu verkneifen – und dann eines Tages ein halber ofenwarmer Strudel auf einmal in deinem Magen landet. Hast du dagegen immer etwas Süßes im Haus und gönnst dir bei entsprechenden Gelüsten ganz bewusst etwas davon, lernen dein Körper und deine Psyche eine wichtige Lektion: Dies ist nicht das letzte Mal, dass sie etwas Leckeres bekommen. Und weil es morgen auch noch etwas gibt, müssen sie nicht gleich alles auf einmal verputzen.
Unser Fazit: Genieße diese wunderbare Zeit des Jahres
Ganz generell gilt: Wer eine gesunde Beziehung zum Essen hat, erlaubt sich alle Arten von Lebensmitteln. Was andererseits natürlich nicht heißt, dass du von nun an jede Mahlzeit mit Crème brûlée beenden solltest. Die Zeit zwischen den Jahren ist jedoch eine gute Gelegenheit, einen maßvollen Genuss aller kulinarischen Köstlichkeiten zu praktizieren. Und dabei bewusste Entscheidungen zu treffen, hinter denen du voll und ganz stehst.
Lust auf mehr? Möchtest du mit einem strukturierten Programm und persönlichem Coaching deine Essgewohnheiten ändern und lernen, wie du Süßigkeiten in Maßen genießt? Dann melde dich jetzt gleich bei Noom an.